Daten besser verstehen

1. Nimm verschiedene Perspektiven ein

Einige bezeichnen Big Data als die grösste Errungenschaft der Menschheit seit dem Rad. Andere sehen darin den unvermeidlichen Untergang der Gesellschaft, wie wir sie kennen. Was stimmt? Versuche, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen, um dir deine eigene, differenzierte Meinung zu machen. Das neue Magazin zum «Wert von Daten» durch Gespräche mit verschiedenen Expertinnen, die unterschiedliche Perspektiven einnehmen.

2. Sei dir des Ausmasses bewusst

Das Ausmass des globalen Datenvolumens ist mittlerweile unermesslich: Jede Minute werden 156 Millionen E-Mails verschickt. Mehr als 3,7 Milliarden Menschen nutzen das Internet. Insgesamt erzeugen wir täglich schätzungsweise 2,5 Trillionen Byte Daten (das sind 30 Nullen!). Die Big Data-Industrie ist jetzt 189 Milliarden Dollar wert, ein Anstieg von 20 Milliarden Dollar gegenüber 2018, und wird durch ihr schnelles Wachstum bis 2022 voraussichtlich 247 Milliarden Dollar erreichen.

In diesem Video erläutert ein Schweizer Softwareentwickler die ursprüngliche Vision der Vernetzung und erklärt wie einige wenige globale Konzerne das Internet dominieren.

3. Unterschätze die Macht der Datenanalyse nicht

Einige wenige Likes auf Facebook reichen aus, um private Merkmale der Nutzerinnen, wie z.B. die politische oder sexuelle Orientierung, mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Mit nur 150 Likes ist es Facebook möglich, eine Person besser einzuschätzen, als es die eigene Familie kann. Mit 300 Likes sind die Einschätzungen bereits besser als die der Partnerin.*

4. Datenschutzerklärungen sollen nicht gelesen werden

Gemäss Schätzungen benötigt man 76 Tage im Jahr, um die Datenschutzerklärung aller verwendeten Produkte und Dienstleistungen zu lesen.* Sie sind bewusst lang und unleserlich, um Nutzerinnen abzuschrecken.

5. Die grossen Datenkonzerne missbrauchen ihre Macht

Seit Juni 2017 hat die EU Google wegen der Manipulation seiner Suchergebnisse und dem Missbrauch seiner Marktmacht zu Geldstrafen von insgesamt fast 8,3 Milliarden Euro verurteilt. Facebook wurde im Juli 2019 wegen der Verwicklung in den Cambridge Analytic-Skandal ebenfalls zu einer Strafe von 5 Milliarden Dollar verurteilt. Facebook hatte die Daten seiner Nutzerinnen unbefugt and die Firma und weitere Dritte weitergegeben.*

* Aus dem Handbuch zur digitalen Selbstverteidigung der Digitalen Gesellschaft.

Weitere hilfreiche Links

[EN w/ subtitles] Schau dir den Netflix Dokumentarfilm «The Great Hack» an, um zu verstehen, wie grosse Datenkonzerne unsere Daten und ihre Marktmacht missbrauchen. Sei dir bewusst, dass dieser Dokumentarfilm nur eine Perspektive wiedergibt. Bleibe daher kritisch und setze dich auch mit Filmkritiken auseinander.

[DE] Das Lehrmittel «Big Data» vom Museum für Kommunikation wählt einen innovativen und spielerischen Weg, um Daten für Jugendliche «be-greifbar» zu machen.

[EN, DE, FR] Das Buch «Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus» von Professor Shoshana Zuboff bietet eine detaillierte Untersuchung des marktwirtschaftlichen Systems, welches dem extrem lukrativen Datengeschäft zugrunde liegt sowie des Strebens der mächtigen Konzerne nach der Überwachung, Vorhersage und Kontrolle unseres Verhaltens. Alternativ kannst du dir eine Dokumentation über sie und ihre Erkenntnisse [EN] auf Youtube ansehen.

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